Schabbatlesungen des jüdischen Jahres
Im jüdischen Jahr gehört zu jedem Schabbat eine bestimmte Lesung aus der Tora, den fünf Büchern Mose. Eine solche Lesung heißt Parascha ("Abschnitt"; Mehrzahl: Paraschot); die Tora ist von 1. Mose 1 bis 5. Mose 34 in 54 solche Abschnitte aufgeteilt. Der letzte Abschnitt, der Segen Moses und sein Tod, und der erste Abschnitt, die Geschichte der Schöpfung, werden beide am Tora-Freudenfest (Simchat Torah) am Ende des herbstlichen Laubhüttenfestes gelesen.
Die Lesung des Wochenabschnitts bildet an jedem Schabbatmorgen den feierlichen Mittelpunkt des Synagogengottesdienstes. Der Abschnitt ist wieder in Unterabschnitte gegliedert, so dass jedes Mal mindestens sieben Gemeindeglieder "zur Tora aufgerufen" werden können. Es gilt als große Ehre, an der Lesung des Wochenabschnitts beim Tisch des Vorlesers teilzunehmen oder den Abschnitt in der traditionellen Singweise selbst vorzutragen.
Zu jeder Toralesung gehört ein Abschnitt aus den Propheten, eine "Haftara". Die Haftara hat stets einen inhaltlichen Bezug zur Parascha.
Während der Woche sollte jeder religiöse Jude sich auf die Verlesung der Parascha am Schabbat vorbereiten, indem er den Abschnitt für sich zwei- bis dreimal liest und "lernt". Dabei sollte er, wenn möglich, neben dem hebräischen Urtext auch eine anerkannte Übersetzung benutzen. Als Begründung wird angegeben, man lerne daraus, eine andere Perspektive als die eigene aufzunehmen.
Viele religiöse Juden studieren außerdem noch regelmäßig ein Stück aus dem Kommentar des Raschi (Rabbi Schlomo ben Isaak 1040-1105) und besuchen am Schabbatnachmittag eine Art Bibelkreis zum Austausch und zum weiteren Studium der Parascha.
Die von uns zur Veröffentlichung gewählte Ordnung folgt im Wesentlichen den Lesungen für askenasische Gemeinden außerhalb Israels. In der entsprechenden Woche auch diese Texte zu lesen, könnte ein Zeichen der Verbundenheit mit unseren jüdischen Freunden und zugleich ein eigener "Gewinn" sein (siehe auch Torah-Lernen in Gruppen).
Helmut Schert, im November 2015.
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Tora-Lernen in Gruppen heute |
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Bild:obrist-impulse | Hillel: "Geh (und) lerne! Zil gmor, wörtlich "zieh aus dem Gehörten lernend die Konsequenzen". (Babylonischer Talmud, Schabbat 31a) |
"Mache dein Studium der Tora zu einer festen |
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"Bei wem das Tun über dem Wissen steht, dessen |
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"Da schreiten Völker hin zu deinem Licht." (Jes 60,3) |
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Seit etlichen Jahren finden da und dort Menschen zusammen, die, sich an den Wochenabschnitten/Parascha HaSchawua orientierend, miteinander Tora lernen und dazu Veröffentlichungen jüdischer Ausleger in deutscher Sprache oder Übersetzung verwenden. Gewachsen sind diese Gruppen, soweit uns bekannt, alle aus den Toralernwochen und anderen Veranstaltungen der ehemaligen Fortbildungsstätte Kloster Denkendorf. Seit 2009 finden diese in Bad Boll und in Stuttgart statt- siehe www.agwege.de.
Diese Tora-Lern-Gruppen wollen wir vorstellen und beschreiben, wie diese das Tora-Lernen miteinander gestaltet und organisieren.
Es wäre schön, wenn es uns gelänge, eine Übersicht solcher Gruppen und Hauskreise anzulegen. Wir würden uns daher freuen, wenn sich solche Kreise und Gruppen melden würden bei: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. |
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Diese Gruppe besteht seit 2006. Durch Corona und aus gesundheitlichen Gründen treffen wir uns nicht mehr in Präsens, was von uns allen als großer Nachteil erlebt wird. Andererseits versenden wir nun zu jedem Schabbat ein Mail mit Angaben und Erklärungen zum Wochenabschnitt. Auf diese Weise fühlen sich nun auch Mitlernende verbunden, die selbst nie hätten kommen können. Mit Beginn des Torajahres 2023/2024 lesen wir Texte und Erklärungen von Zwi Braun, von Rabbiner Jonathan Sack s.A. und aus Tenachon.
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Diese Gruppe trifft sich wöchentlich unter Leitung von Pfr. Jochen Maurer. Aktualisierungen bitte anfragen unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Diese Gruppe trifft sich einmal monatlich montags, 18.30-20.00 Uhr.
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Die katholische Kirchengemeinde Bad Rappenau hat den bestehenden Tora Lernkreis eingeladen, ab Januar in den Räumen ihres Gemeindehauses in der Salinenstraße 13 zusammen zu kommen. Weitere Infos bitte über www.göller-web.de.
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Juden und Christen lesen gemeinsam in der Bibel. Intensiv in der sog. »Lehrhausbewegung« in den Niederlanden.
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"Nun gehe hin und lerne!", von Klaus Müller in BLICKPUNKT.E, Ausgabe Nr.2 April 2017 |
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